10 Dinge, die man beim Bikepacking über Erziehung lernt

Unser Adventure Team Bekah und Derrick Quirin verbringen mit Tochter Ellie eine spannende Zeit auf der Great Divide Mountain Bike Route (USA).

Bikepacking mit unserer Tochter und Tout Terrain

Alle paar Minuten blickte ich zwischen den Pedalumdrehungen über meine Schulter und sah meine 2-jährige Tochter in ihrem Singletrailer hinter mir. Sie sah mich verträumt für einige Augenblicke an und fragte sich wahrscheinlich, warum der Himmel so blau ist oder warum sie einen Helm tragen musste. Manchmal blickte ich zurück und sah ihre mit Schokolade bedeckten Wangen und Hände, von dem Riegel, den ich ihr gegeben hatte. Im Stillen hoffte ich, dass wir genug Feucht­­tücher hatten, um die Schokolade von ihrem Trailersitz zu entfernen, um nachts keine Grizzlybären bei unserem Fahrrad-Abenteuer anzulocken.

Und dann gab es noch die Momente, in denen ich zurückblickte, um zu beobachten, wie sie den ganzen Tag lang schlummerte. Also trat ich etwas fester in die Pedale, um extra Kilometer zu machen, damit
wir später mehr Zeit hätten, um in den Bächen zu plantschen und dem Wüstensand des Great Basin in Wyoming zu spielen. 58 Tage am Stück fuhren wir abseits der ausgetretenen Pfade, über 2.700 Meilen auf der Great Divide Mountain Bike Route, ein echtes Abenteuer mit dem Fahrrad. Aus dieser Erfahrung haben wir eine kurze Liste mit den zehn Dinge zusammengestellt, die wir während unserer Reise über die Erziehung von Ellie gelernt haben.

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1. Lasst sie helfen! 

Bindet Kleinkinder in die Unterstützung bei der täglichen Arbeit ein. Ellie war in der Lage, Fahrradreifen zu pumpen, eine Isomatte aufzublasen und Wasser aus einem Bach zu holen. Sicher, diese Dinge haben deutlich länger gedauert, aber wir hoffen, dass sie dadurch lernt und ihre Hilfsbereitschaft zu einem natürlichen Bestandteil ihres Lebens wird - sowohl auf Reisen als auch zu Hause.

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2. Spielzeug wird überbewertet, Seifenblasen nicht! 

Unsere Ausrüstung enthielt kein Spielzeug, sondern eine kleine Flasche Seifenblasen? Ja, genau richtig! Seifenblasen sorgten für endlose Unterhaltung für unsere 2-Jährige, und es ermöglichte uns, in den Pausen zu entspannen. Während die Seifenblasen flogen, lief sie unermüdlich hinter ihnen her und versuchte, sie zum Platzen zu bringen, bevor sie an einem Kaktus zerplatzten! Wir steckten eine Flasche Seifenblasen in die Tasche ihres Singletrailers und nahmen sie fast in jeder Pause heraus. Nachschub war fast überall bei unserer Fahrradtour zu finden. 

3. Bikepacking ist für ein Klein­kind äußerst unterhaltsam

Das schnelle Tempo, mit dem wir den Berg hinunterfuhren, war für sie ein offensichtlicher Nervenkitzel. Sie strahlte vor Aufregung, als der Wind ihr ins Gesicht blies. Und wenn es nicht schnell genug war, schrie sie: "schneller, Daddy, schneller!" Die Mühsal des Bergauffahrens war für unseren kleinen Adrenalinjunkie nicht annähernd so aufregend, aber es waren ruhige Momente, in denen sie ausruhen konnte oder sich Gedanken über alles Mögliche machte und uns mit Fragen löcherte, wo wir gerade waren oder was wir gerade sahen.

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4. Die soziale Interaktion ist auf Reisen genauso wichtig wie zu Hause

Während wir mit den Rädern unterwegs waren lernte Ellie andere Reisende aus ihrem Singletrailer heraus kennen. Wir trafen zum Beispiel John, den Ellie von Anfang an sehr mochte. Er fuhr neben ihr und redete mit ihr oder machte Grimassen, die sie zum Lachen brachten. Als wir ihn ein paar Tage lang nicht sahen, wurde sie traurig und strahlte umso mehr, als er zurückkam und Ellie ein Geschenk überreichte, das er ihr in der Stadt gekauft hatte. Um uns wieder einzuholen fuhr er an drei aufeinanderfolgenden Tagen 100 Meilen mit dem Fahrrad. Mit über 60 Jahren eine außerordentliche Leistung vor der wir größten Respekt hatten. 10 Monate später spricht Ellie immer noch von John.

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5. Wutausbrüche finden auch auf der Reise statt

 Bestechung kam an den Tagen ins Spiel, an denen wir uns selbst ziemlich viel abverlangt haben. Wir machten zum Beispiel Versprechen wie Ellie Donuts zu besorgen, wenn wir in der Stadt ankommen, nur um noch weitere 10 Meilen fahren zu können. Es funktionierte fast jedes Mal! Bei mehr als einem Dutzend Gelegenheiten waren wir abends so müde, während wir auf das Essen in einem Restaurant warteten, dass wir ihr einfach eines unserer Telefone gaben, um Ellie nicht durch das ganze Restaurant jagen zu müssen und eine halbe Stunde Pause zu bekommen. Und, es hat funktioniert! Aber es war definitiv ein Kompromiss während unserer Fahrradtour und eigentlich nicht unsere Art, Ellie zu erziehen.

6. Dinge, die uns unangenehm sind, sind es nicht zwingend für Sie

Nehmen wir zum Beispiel den Regen. Wir waren ziemlich unglücklich, wenn wir im Regen fahren mussten. Sobald unsere Kleidung und Schuhe von der Sonne wieder getrocknet waren und der Schlamm, der uns über den ganzen Rücken gespritzt ist, abblätterte, kam der nächste 30-minütige Schauer und wir waren wieder vollständig nass. Für Ellie war das spektakulär! Sie fing mindestens ein Dutzend Regentropfen mit ihrer Zunge ein und schrie jedes Mal vor Freude. Unser armseliger Versuch, ihre Freude über den Regen zu teilen, muss gut genug gewesen sein, denn sie freut sich immer noch über Regentage.

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7. Es gibt keine festen Zeitpläne beim Bikepacking

Bestechung kam an den Tagen ins Spiel, an denen wir uns selbst ziemlich viel abverlangt haben. Wir machten zum Beispiel Versprechen wie Ellie Donuts zu besorgen, wenn wir in der Stadt ankommen, nur um noch weitere 10 Meilen fahren zu können. Es funktionierte fast jedes Mal! Bei mehr als einem Dutzend Gelegenheiten, waren wir abends so müde, während wir auf das Essen in einem Restaurant warteten, dass wir ihr einfach eines unserer Telefone gaben, um Ellie nicht durch das ganze Restaurant jagen zu müssen und eine halbe Stunde Pause zu bekommen. Und, es hat funktioniert! Aber es war definitiv ein Kompromiss und eigentlich nicht unsere Art Ellie zu erziehen.

8. Es ist in Ordnung, zum Wohle aller Kompromisse einzugehen

Unsere unzähligen Stunden, die wir zusammen als Familie bei unserem Abenteuer mit dem Fahrrad verbracht haben, haben eine sehr enge Beziehung zwischen uns Dreien geschaffen. Wir erlebten einige unserer schönsten, aber auch schlimmsten Momente im Leben beim Bikepacking. An einem Punkt schmiss ich mein Fahrrad buchstäblich zu Boden, in einem hoffnungslosen Versuch, dass dadurch das felsige Gelände, das mich dazu brachte, mein Fahrrad für zehn schmerzhafte Meilen zu schieben, nicht mehr so schlimm wäre. In der Zwischenzeit schaut Derrick auf sein Handy und ich dachte, dass er nach einer Alternativroute sucht. Stattdessen sagte er mir, dass er einen Flug in der nächsten Stadt gefunden hätte, damit ich nach Hause fliegen könnte. Nach einem heftigen Streit und einer Menge Entschuldigungen später, haben wir uns wieder vertragen und genossen noch in derselben Nacht, zusammengekuschelt im Zelt, den endlosen Sternenhimmel von Colorado. Glücklicherweise hat Ellie keines dieser Worte nach unserer Rückkehr wiederholt!

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9. Das gemeinsame Überwinden von Widrigkeiten ist herausfordernd, aber lohnend

Ein Kind, das einen sehr geregelten Tagesablauf gewöhnt ist, wird es schwer haben, bei dieser Art zu reisen. Zwischen unseren Fernreisen hatten wir zuhause versucht, eine Routine für Ellie einzuführen, um das "glücklichste Kleinkind der Erde" zu schaffen. Warum haben wir überhaupt unsere Zeit verschwendet?! Auf Reisen können wir unmöglich perfekte Schlafbedingungen schaffen. Die Nickerchen wurden im Anhänger verbracht und wir verbrachten jede Nacht an einem neuen Ort mit den unterschiedlichsten Geräuschquellen und Lichtbedingungen. Die Schlafenszeit war manchmal 7:30 Uhr und manchmal 10:30 Uhr. Sicher, es beeinflusste ihre Stimmung gelegentlich, aber die Vorteile unseres Lebensstils überwogen mit Sicherheit die Nachteile.

10. Die Zeit in der Natur lehrt Ausdauer und Widerstandsfähigkeit

Das ist etwas, das nur durch Erfahrungen und Beispiele gelernt werden kann. Diese beiden Themen, Resilienz und Ausdauer, sind einige der wichtigsten Eigenschaften, die wir in Ellies Leben einfließen lassen wollen. Es ist das, was uns dazu bringt, Ziele zu verfolgen, zu träumen, selbstbewusst zu sein und uns selbst und anderen treu zu bleiben. Wenn wir unseren Körper an seine Grenzen bringen, ist das eine Möglichkeit, den Willen zu erzeugen, der bei unseren Kindern so leicht verloren geht. Ganz gleich, welchen Weg Ellie wählt, wenn sie erwachsen ist, sie wird immer davon profitieren, dass sie so viel Zeit im Freien verbracht hat.09-Bekah-Quirin-MVIMG_20180809_200946

Die GDMBR war eine der besten Entscheidungen, die wir bisher als abenteuerlustige Familie mit Kleinkind getroffen haben. Es war die perfekte Kombination aus Mut und Ausdauer für Derrick und mich mit reichlich Möglichkeiten zum Spielen und vielen tollen Downhills für Ellie (und uns auch)! Wenn wir unsere Tochter zufrieden im Anhänger sahen, bestätigte sich unsere Entscheidung, dass eine Fahrradtour mit Kleinkind die perfekte Reisemöglichkeit für uns als Familie ist. Unser kleiner 2 Jahre alter Adrenalin-Junkie blühte in dem rasanten Lebensstil auf, jeden Tag 50-100 Meilen zu fahren, mit viel Zeit, um auch im Sand zu spielen oder eine Tanzparty in einem Bach zu feiern. Das Kleinkindleben ist für uns noch so neu. Ihre kleinen und großen Befindlichkeiten sind sehr wichtig, da sie noch extrem abhängig von uns ist. Durch diesen Lebensstils schaffen wir eine schöne Verbindung zu unserer Tochter und pflegen unsere Eltern-Kind-Beziehung mit vielen Erinnerungen und gemeinsamen Erfahrungen. Das Abenteuer Fahrradfahren ist genau das Richtige für uns alle!

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Erlebt & geschrieben von Bekah Quirin Rebecca Quirin #Abenteuer
Dieses Equipment war mit dabei:
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